The  Full Story - freiRaum Projects

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THE FULL STORY

Es war der 26. Dezember 2004. Vielleicht können sich manche noch an dieses denkwürdige Datum erinnern. Es war der Tag, an dem der gewaltige Tsunami die Küsten Asiens verwüstete. Davon hatte ich aber noch keine Ahnung, als ich in der Nacht in meinem Bett in Dänemark lag und diesen unglaublich starken Eindruck hatte, dass ich nach Sri Lanka reisen sollte. Die Bilder, die ich dann am nächsten Tag in den Nachrichten sah, bestätigten diesen Eindruck. 


Seit meiner Jugend war ich immer wieder an die Orte in der Welt gereist, an denen Menschen Hilfe brauchten. Als junges Mädchen hatte ich bei Mutter Theresa in Kalkutta als freiwillige Helferin mitgearbeitet, war in Haiti als „Zahnärztin ehrenhalber“, im Einsatz gewesen (ein Titel, den ich zu gleichen Teilen meiner weißen Haut, meiner Ausbildung zur Zahnarzthelferin und der unglaublichen Not vor Ort verdankte) hatte in Italien Erdbebenhilfe geleistet und auch Sri Lanka bereits bereist. 


So saß ich dann ein paar Tage nach dem Tsunami im Flugzeug nach Sri Lanka, reichlich eingedeckt mit Spendengeldern, die mir Freunde, Nachbarn und Bekannte großzügig mitgegeben hatten, weil sie mich und meine Einsätze schon kannten. Und noch etwas hatte eine Freundin mir mitgegeben: einen Zettel mit der Adresse und Telefonnummer eines Fremdenführers in Sri Lanka, der mir helfen sollte. Dieser Kontakt erwies sich als besonders wertvoll, denn er brachte mich mit genau den Menschen in Verbindung, denen ich im kleinen Rahmen einfach und effektiv helfen konnte.

Eines Abends brachte er mich dann an einen Ort, an den er mich - nach eigener Aussage - eigentlich gar nicht bringen wollte. So fand ich mich unvermutet in den zerstörten Räumen einer christlichen Gemeinde wieder, deren einheimischer Pastor mich anstrahlte. Das konnte ich nicht einordnen. Ich hatte erwartet, dieselbe Verzweiflung, Trauer und Hilflosigkeit in seinem Blick zu sehen, die auch sonst überall vorherrschte; nicht diese freudige Zuversicht, die so gar nicht zu den Umständen zu passen schien. Auf meine diesbezügliche Frage meinte er nur, dass er an einen lebendigen Gott glaube, und strahlte weiter. 


Erst später sollte ich erfahren, dass für den Tag nach dem Tsunami eigentlich eine buddhistische Großoffensive gegen die Christen in Sri Lanka geplant gewesen war, die natürlich nicht mehr stattfand. 


Auf alle Fälle war meine Neugier geweckt. Ich begann, die Gottesdienste zu besuchen. Erst blieb ich vorsichtshalber in der Nähe des Ausgangs, aber die Vorsicht wich immer mehr der Gewissheit, dass diese Menschen eine lebendige Hoffnung in einem lebendigen Gott hatten, der sich real erleben ließ, und den ich genauso notwendig brauchte wie sie. 


Seit dieser Zeit ist viel passiert. Zu viel, um es hier aufschreiben zu können. Aber Gott hat einen Plan, eine Geschichte für jeden Menschen. Es ist ein guter Plan, und es lohnt sich, danach zu fragen. 


Mit den Menschen in diesem Land bin ich inzwischen sehr fest verbunden. Mit meinen einheimischen Glaubensgeschwistern arbeite ich daran, den Menschen, die durch die Profitgier von Großgrundbesitzern, durch Kastenwesen oder andere Zwänge geknechtet sind und in bitterster Armut leben, zu helfen.


Unser Prinzip ist ganz einfach. In Jakobus 2, 15-16 heißt es:


Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? 


Also tun wir das. Wir kümmern uns um die leiblichen und geistlichen Bedürfnisse der Menschen. 


Manche Leute fragen uns: „Ist das alles nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein?“


Nun, es ist natürlich nur ein Tropfen - aber nicht auf einen heißen Stein. Es ist ein Tropfen in ein durstiges Herz. Und dieses Herz wird belebt werden und sich wiederum anderen zuwenden. Das Bild ist mehr das eines Tropfens, der auf eine ruhige Wasseroberfläche fällt: er zieht Kreise, und die Kreise werden immer größer…